Motorradtour Korsika
Unserer Reiseziel ist eine der schönsten Mittelmeerinseln und die größte Frankreichs. Nur 90km südlich von Frankreich liegt die so abwechslungsreiche Insel mit den unterschiedlichsten Landschaften. Das angenehme Klima bietet jeden Urlauber und Motorradfahrer ein fast ganzjähriges Reiseziel. Durch das mittlerweile gut ausgebaute Straßennetz kann man auch die entferntesten Bergregionen mit urigen Bergdörfern erkunden. Natur ist auf Korsika allgegenwärtig. Gerade der unterschied zwischen den Küstenregionen und den Bergdörfern ist faszinierend. Die unendlichen Kurven die sich hoch in die Berge schlängeln versprechen Fahrspaß pur. Ein Absolutes Meka für Kurvenjunkys und welche die sich an der Natur erfreuen.
Korsika TourDaten
Daten
Preis p.P.: 1499,-€ EZ: 1649,-€
TourTage: 8
Zeitraum: April - Mai
bei Gruppenanfrage (ab 6 Biker) individueller Zeitraum + Tourgröße mögl.
Korsika MOTORRAD Leistungen
8 ausgearbeitete und erprobte Tagestouren mit Tourguide
Fährüberfahrt Hin/Rück in Innenkabine
Gruppe von 6 - 12 Motorrädern.
Roadbook mit Hotel- und Streckeninformationen.
Hotelübernachtungen: 7 Übernachtung/Frühstück in guten Mittelklassehotel auf Korsika
Reisesicherungsschein für die gesamte Reise.
nicht enthalten.....
Kraftstoff Motorrad/Mietwagen
Kaution Mietmotorrad per Kreditkarte o. in Bar
Reiserücktritt/Reiseabbruch-Versicherung (gibst auch bei uns)
GPS-Selbstfahrertouren geeignet. Anfrage u. Buchung hier.
Gern helfen wir Ihnen ein passendes Motorrad für unsere Motorradtour auf Korsika zu finden. Fluganfrage unter: info@elephants-er.de
Tele.: 037367 773191 Fax: 037367 773192
Motorradtour Korsika Tour-Beschreibung
Eine der schönsten Rundfahrten auf der Insel Wir starten in dem quirligen Hafenstädtchen St. Florent auf der D81 Richtung Bastia. Noch gar nicht lange
gefahren, geht es in tollen Kurven, tlw. recht steil, auf den 536 m hohen Col de Teghime. Eine beachtliche Leistung von Meereshöhe bis zu diesem coolen ersten Fotostopp. Weiter fahren wir
hinunter über den Pass nach Bastia, wo sich der größte Fährhafen der Insel befindet. Beim weiteren gemütlichen Touren um die Insel, gut ausgebaute Küstenstraße, weithin sichtbar viele Türme – das
sog. Radar – und Frühwarnsystem des Mittelalters! Plötzlich geht’s steil hinauf in die Berge mit super Blick auf die Cap – Spitze. Wir verlassen die D80, touren hinunter zum Cap und rasten im
Fischerdorf Barcaggio. Alle lauschen der Brandung des Meeres und den Schreien der Möven. Weiter geht’s zum schönsten Hafen des Caps – Port de Centuri – berühmt für seine Fischrestaurants. Super
Fahrspaß auf der neu ausgebauten Küstenstraße. Immer noch ist sie eine einzige Kurve. Das Panorama auf Meer und die Berge im Süden ist unvergleichlich und weiter geht’s über Nonza zurück nach St.
Florent.
Daten: 161km, 450m max, 8,5h Dauer, 2514Hm
Die Tour beginnt am südlichen Ortsausgang von St. Florent Richtung Calvi. Nach schönen Stränden erreichen wir die faszinierende Steinwüste Dèsert des
Agriates, wo fast nur Macchia – Sträucher wachsen, fahren extreme Kurven auf der nur ca. 3 m breiten D62 bis Murato. Unzählige Täler, mal hoch, mal runter, absolut einsam und immer wieder gibt es
herrliche Blicke auf die zerklüftete Landschaft der Dèsert des Agriates und das blaue Meer. Wir erreichen über den Col de San Stephano (368m) die Kirche San Michele de Murato mit ihrer
eigentümlichen Faszination. Nach Murato Spaß pur: Es folgt eine sehr kurvenreiche Strecke steil ins Tal und geht genauso steil wieder nach oben bis zur Passhöhe Col de Bigorno (885m) mit
fantastischen Ausblick bis zum Monte – Cinto – Massiv, mit 2.706 m der höchste Berg Korsikas. Wieder touren wir steil bergab, dicht am Abgrund, nicht so gut ausgebaut, über unzählbare Serpentine
und unübersichtliche Kurven ins Tal zurück. Auf der Talsohle genießen wir einen Abstecher ins Asco – Tal mit Pause und Badestopp. Zurück über die Flusstalstraße N197, viele Kühe und , erreichen
wir den Col de San Colombano (692m), weiter Lozari und schließlich St. Florent.
Daten: 199km, 879m max, 9,3h Dauer, 2763Hm
Die einzigartigen dunklen Kastanienwälder sind das Markenzeichen der Castagniccia, ideale Schattenspender für unsere Tour. Über die D82 düsen wir auf den Col de San Stephano (368m), weiter
hinunter zur Ostküste auf die N193 bis zum Ort Casamozza. Von hier Richtung Corte abbiegen. Eine landschaftlich tolle Straße, die sich am Fluss Golo entlang schlängelt. Der erste Halt ist an
einer mittelalterlichen Brücke bei Ponte Novu. Wir überqueren den Golo über die neue Brücke und erreichen Ponte Leccia. Wir touren weiter durch kilometerweite kurvenreiche Einsamkeit stetig
bergauf und erreichen die Passhöhe Col de Prato (986m). Mittendrin in der dicht bewaldeten Region, der Castagniccia, fahren wir einen fast endlosen Kurvenspaß, oft Lücken im Wald mit
sensationellen Ausblicken, bis Piedicroce. Nach einer Stärkung düsen wir abwärts über die Serpentine nach Valle d` Orezza. Das Pfeifenschnitzerdorf scheint am Ende der Welt zu liegen! Zurück nach
Piedicroce geht es mit vielen Kurven auf den Col d` Arcarotta (819m), runter nach Cervione und mit viel Fahrspaß entlang der Küste mit tollen Ausblicken. Das nächste Ziel ist der Col de San
Agostino (685m) mit anspruchsvoller Strecke, Ausblicke in tiefe Schluchten, grüne Berge und das Meer. Nach einer letzten Kaffeepause in Vescovato kurven wir übers Gebirge zurück nach St.
Florent.
Daten: 216km, 977m max, 8,2h Dauer, 3650Hm
Eine Rundfahrt an der Küste im Nordwesten durch bunten Sandstein Mit gepackten Motorrädern von St. Florent durch die Dèsert des Agriates über den
Bocca di Vezzu (311m) haben wir einen tollen Beginn für eine abwechslungsreiche Tour. Für Badefans gibt es auf der Tour zwischen Lozari und Calvi die Möglichkeit, an den tollen Superstränden
einen Stopp einzulegen. Direkt am Meer entlang fahren wir zur Hafenstadt L `Ile Rousse. Der rötliche Granitstein der vorgelagerten Ile de la Pietra leuchtet fantastisch bei Sonnenuntergang.
Weiter auf der N197 erreichen wir den Golve de Calvi. Wir touren Richtung Balagne Dèserte, die Gegend wird ruhiger, rauer, schlechte kurvige Straßen und wir tauchen ein in ein Biker – Revier mit
Natur pur. Kurz vor Galeria biegen wir ab ins Fangotal, ein perfekter Platz für Picknick. Zurück zur Piste fahren wir südlich von Galeria wieder in tiefer Einsamkeit und vielen Kurven über die
Pässe Bocca a Palmarella (408m) und Bocca a Croce (272m). Nach einer abwechslungsreichen Fahrt erreichen wir die Stadt Porto am türkisfarbenen Meer.
Daten: 242km, 1464m max, 7,5h Dauer, 3888Hm
Wir fahren durch zwei der berühmtesten Schluchten auf einsamen und perfekten Straßen. Nach dem Badespaß im glasklaren Wasser am Strand um Porto düsen wir über die D81 nach Piana. Nach einer
Abbiegung zur Anse de Ficajola sind wir von roten Porphyrwänden umgeben. Über eine fantastische Panoramastraße geht es vorbei am Capo Rosso zu weiteren tollen Sandstränden. Anschließend führen
wir unsere Bikes am Flüsschen Porto entlang. Jetzt durchqueren wir die Spelunca – Schlucht, Natur extrem rau, schroffe und bizarre Felsenlandschaft, eine ungemütliche Gegend. In 800m Höhe
erreichen wir das Dorf Evisa. Von hier kurven wir durch dichte Wälder bis auf den Col de Vergio (1.477m), den höchsten Pass Korsikas mit Ausblick zum Stausee Lac de Calacuccia, wo wir
anschließend hinunter fahren. Nach dem Stausee fahren wir hinein in die grandiose Schlucht Scala di Santa Regina, die wir dem Fluss Golo zu verdanken haben. Unser Ziel Corte erreichen wir über
die extrem kurvige D18.
Daten: 211km, 1157m max, 6,2h Dauer, 3514Hm
Absolut ist die sog. 30 km lange Rampe des Col de Bavella, das Schönste, was Korsika zu bieten hat Ein toller Tag beginnt und wir düsen entlang der Ostküste von Porto Veccio nach Solenzara. Die
Küste ist reizvoll, weitgehend von Wind und Wetter geschützt. Eine anspruchslose entspannte Fahrt entlang an Sandstrandparadiesen. Es gibt kaum Ansiedlungen und die Straße führt fast immer direkt
am Meer entlang. Ab Porto Vecchio biegen wir ins Landesinnere ab. Wir erleben eine tolle Auffahrt mit Spektakulären Ausblicken auf den Golfe de Porto Vecchio inkl. einem Stopp in L`Ospedall, wo
wir einen Cafè au Lait genießen. Die Weiterfahrt führt vorbei an mondlandschaftähnlichen gigantischen Felsformationen und plötzlich ein riesiger künstlich angelegter See vor uns: der Barrage de
Ospedale – das Trinkwasser für die Küste. Nach kurzer Weiterfahrt erreichen wir den Pass Bocca d`Illarata (991m). Die Kühle tut gut! Runter und hoch touren wir zum Pass Bocca di Pelza (874m) und
weiter bis Zonza, wo der korsische Pferdesport zu Hause ist. Vor uns das tolle Panorama der majestätischen, zerklüfteten Gipfel des 2.100 m hohen Bavella – Massivs, den sog. „Korsischen
Dolomiten“. Wir düsen weiter über den Col de Bavella (1.218m), der beste Teil dieser Tour. Der Bavella bietet eine Menge Fahrspaß mit super Natureindrücken entlang der Trasse des Flusses
Solenzara und wir sind zurück im gleichnamigen Ort an der Küste. Von hier geht es dann wieder zurück in den Süden nach Bonifacio.
Daten: 245km, 1201m max, 5,8h Dauer, 2465Hm
Im Landesinneren warten auf uns der Col de Bavella, Col de la Vaccia und Col de Verde Man glaubt es kaum, schon starten wir die letzte Tour auf der Insel.
Nach dem Frühstück noch volltanken in Solenzara und wir düsen los. Nördlich von Solenzara befahren wir die Ostrampe des Col de Bavella mit neuen faszinierenden Anblicken bis zur Passhöhe.
Nördlich von Zonza blicken wir auf eine zerklüftete Hochebene und kleine Orte, fahren über sehr kurvige Straßen über Quenza bis Aullène. Von hier ist die Auffahrt auf den Col de la Vaccia sehr
anspruchsvoll. Unzählige Kurven, unberührte Natur und Einsamkeit erleben wir auf der langen Abfahrt nach Zicavo. Nach der Durchfahrt geht es über sehr viele Kurven hinauf in die Berge. Der Col de
Verde, namentlich „Grüner Pass“, macht seinem Namen alle Ehre: Ein Dickicht aus Kastanienbäumen und Buchen! Eine super Straße bis zur Passhöhe. Danach geht es relativ steil bergab bis nach
Ghisoni. Hier biegen wir auf die D344 ab. Im Tal weit unten rauscht das Wasser des Orbu. Wir fahren in die Schlucht hinunter und erleben ein landschaftliches Highlight der Tour. Vorbei am Stausee
Barrage de Sampolo und riesigen Felsblöcken erreichen wir das Tal und sind kurze Zeit später auf der Küstenstraße nach Solenzara und weiter bis zum Fährhafen Bastia.
Daten: 218km, 1322m max, 5,7h Dauer, 1773Hm
Korsika (korsisch Corsica, französisch Corse [kɔʀs]) ist eine zum großen Teil aus einem Hochgebirge bestehende Insel im Mittelmeer und politisch eine Gebietskörperschaft Frankreichs mit
Sonderstatus. Sie liegt westlich von Italien auf der Höhe der Abruzzen, nördlich der italienischen Insel Sardinien und südöstlich des französischen Festlandes. Korsika ist nach Sizilien,
Sardinien und Zypern die viertgrößte Mittelmeerinsel.
Die korsische Collectivité territoriale besteht aus den Départements Corse-du-Sud (Südkorsika) und Haute-Corse (Oberkorsika). Die Insel hat eine Fläche von 8.680 km² und 320.208 Einwohner (Stand
1. Januar 2013). Hauptstadt und Verwaltungssitz ist Ajaccio.
Quelle: Wikipedia
Präfektur: Ajaccio, Präsident des Exekutivrats: Gilles Simeoni (IC), Bevölkerung: 320.208 (1. Januar
2013), Bevölkerungsdichte: 36,9, Einwohner je km², Fläche: 8.680 km², Départements: 2, Arrondissements:
5, Kantone: 26, Gemeinden: 360, ISO-3166-2-Code: FR-H
Motorradtour Korsika ein Reisebericht von Corinna H.
Freitag, 20. Mai 2011. In nächtlicher Ruhe treffen sich 0.30 Uhr sieben abenteuerliche Erzgebirger an der Elephants Reiseagentur, um zur ultimativen Motorradtour nach Korsika aufzubrechen.
Bereits im Voraus hat Tourguide und Reiseleiter Steffen Sachse die sechs Motorräder auf einem Anhänger verladen und den T5 Reisebus startklar gemacht. Schnell ist das Gepäck verstaut und alle
sieben Mitreisenden haben ihren Platz gefunden. Auf zur großen Fahrt! Zweifellos erregt unser Gefährt Aufmerksamkeit, so dass uns bereits nach dem Start in Lengefeld die hiesige Polizei an der
Heinzebank zur allgemeinen Verkehrskontrolle stoppt. Mit merkwürdigem Blick beäugt und die unverblühmte Frage stellt: „Wo soll’s denn hingehen?“. Nach braver Antwort und verdutztem Blick fahren
wir ohne jeglichen Kontakt von Gesetz und Ordnung durch Deutschland, passieren Österreich einen Teil der Schweiz und erreichen, in Italien, nach 1033 km unsere Fähre zur Insel Korsika. Es ist
16.12 Uhr, endlich die Beine vertreten! Tourguide Steffen Sachse parkt den VW Bus mit Anhänger sicher im Bauch der Corsica-Ferries ab und die etwas erschöpften sieben Erzgebirger beziehen ihr
Nachtlager an Deck. Ein Blick auf die abendliche Landschaft und dem Sonnenuntergang am Meer. Der Rest der Truppe schlummert bereits verkrochen im Schlafsack im Durchgang der Fähre. Mühelos finde
ich mit Ohropax und Schlafsack in Mitten fremder Mitreisender und zahlreichen Trekkingtouristen unterschiedlicher Nationen einen tiefen, erholsamen Schlaf. Gerade als das erste Sonnenlicht
behutsam über dem Meer aufsteigt steht Steffen putzmunter mit fröhlichem Gesicht, zusammengelegten Schlafsack und hundert Prozent Energie zwischen uns und ruft zum Morgenappell. So leicht, wie
wir in den Schlaf gefunden haben, so schwer fällt uns das Wachwerden gegen 5 Uhr. Während Steffen mit der Energie eines Kleinkindes einen Liegestuhl an Deck bezieht, folgen wir Sechs mit
verträumten Schritt in einen bilderbuchhaften Sonnenaufgang. Erst langsam ist das Bewusstsein soweit klar, dass sich der Geruch des Meeres, die warmen Sonnenstrahlen auf der Haut sowie das leise
Murmeln fremder Sprachen verinnerlichen. Wir sind im Urlaub!
Tag I: Still nähern sich die Berge Korsikas und schon erreichen wir unseren Ankunftsort Bastia. Eingereiht im VW Bus verlassen wir die Fähre und steuern der ersten Motorradtour entgegen. Zielsicher navigiert Steffen einen Parkplatz am Stadtrand an und lädt mit männlicher Unterstützung unserer Truppe die heimischen Motorräder auf korsischem Boden ab. Puh! Kurz durchatmen, Spanngurte verstauen, Gepäck sortieren. Schematisch sind alle damit beschäftigt Hab und Gut am Bike zu verzurren, schließlich sind wir ab nun acht Tage nur mit dem Motorrad unterwegs. Reiseleiter und Tourguide Steffen Sachse organisiert einen sicheren Parkplatz für den T5 samt Anhänger. Anschließend starten sechs Motorräder mit sächsischem Wappen durch Bastia, einer Stadt mit dem Charme einer alten Mittelmeerstadt, und folgen der blauen Tiger zielsicher Richtung Cap Corse. So wird der Teil Korsikas genannt, der sich von Bastia aus nach Norden erstreckt. Es ist schwer, die ersten Eindrücke dieser Insel zu erfassen. Das Meer berührt das Land, abwechselnd an ebnen Sandstränden und schroffem Fels. Eine Höhenstraße führt uns um die Halbinsel und bietet nach jeder Kurve atemberaubende Aussichten. Wir durchfahren kleine Ortschaften der Küstenregion und passieren den nördlichsten Punkt der Route Tour de Tollare. Etwas schwer fällt uns die Anpassung an hochsommerliche 35°C, so atmet jeder auf, als wir das erste Hotel in Saint Florent erreichen. Schnell ist die Motorradkombi gegen den Bikini getauscht und spätestens beim Sprung in den Pool denkt keiner mehr zurück an Deutschland.
Tag II: Nach dem gemütlichen Frühstück sieht man vor dem Hotel Adonis nur noch Staub. Längst sind die sieben Erzgebirger auf Tour. Heute führt Steffen die Gruppe über einsame unendlich kurvenreiche Straßen in die abgelegenen Gebiete des zentralen Korsikas. Straßen mit einer maximalen Breite von 2,50 m, gezeichnet von unregelmäßigen Kuhfladen sowie plötzlichen Felsstücken führen uns ohne Begrenzungsmauer oder Leitplanke in unberührte Natur entlang. Links steil ansteigende schroffe Felsen und rechts Abhänge in mehreren hundert Meter Tiefe, da fuhr auch der gestandene Mann mittleren Alters durchaus mal etwas links auf der Straße. Gegenverkehr? Weit und breit nur wir und die wildlebenden Kühe, welche nach einem kurzen Fotostopp durchaus mal im Motorradspiegel auftauchten und mit ihren langen Hörnern die untypischen Touristen etwas verdutzt anschauten. Weiter über sehr schmale Straßen erreichen wir im Bevinco Tal die romanische Kirche San Michele de Murato. Im Schatten der von grünen Serpentin- und weißen Kalksteinblöcken gebauten Kirche halten wir Siesta. In aller Ruhe starten wir anschließend weiter in Richtung des Ascotal. „Stopp, absteigen, baden!“. Steffen ist immer für eine Überraschung gut. Unser Tourguide wird aufgrund seiner schier unbegrenzten Energie und kindhaften Spontanität von uns bereits am zweiten Tag liebevoll als Tourgeist bezeichnet. Versteckt zwischen hohen Felswänden im Tal am Fluss Corges de l’Asco stellen wir die Motorräder ab und steigen entlang großer Steine hinab zum Ufer. Wasser zieht magisch an, so dauert es nicht lang und Steffen steht im tosenden Gebirgswasser. Für die Mehrheit der Gruppe ist das Wasser etwas zu kalt, aber zum Pausieren und Seele baumeln lassen eine wunderschöne Stelle. Nachdem Bad geht es zurück Richtung Saint Florent, wo wir Tag II nach 199 km im Pool ausklingen lassen. Am Abend werden in Lachpausen bei typisch französischem Baguette, Käse und Wein, Sinneseindrücke sowie Benzingespräche ausgetauscht.
Tag III: Als wäre schlechtes Wetter schier undenkbar, starten wir auch zur dritten Runde in bereits am Morgen, ausreichend hohen Temperaturen und prallem Sonnenschein. Heute führt die Tour östlich, in den Natinalpark Castagniccia. Dies ist die korsische Bezeichnung für „Kastanienhain“ und gleichzeitig der Name der hügeligen Gegend zwischen Bastia und Aleria im Osten von Korsika. Wir fahren vorbei an grünen Bergen, zahllosen wilden Blumen, teilweise zu grotesken Formen zermürbten Gesteins mit immer wieder tollen Ausblicken in die Tiefen der Landschaft und alles in gefühlten dreitausend Kurven. Neben der Schlichtheit kleiner Bergdörfer berührt mich besonders die Abgeschiedenheit, mit welcher die Korsen hier leben. Fern ab von Supermärkten, Büros und Baustellen im Schatten hoher Edelkastanien und submediterraner Vegetation pausieren wir und nutzen die anspruchslose Einfachheit, um etwas in uns zu gehen. Die Insel hat uns fest in ihren Bann gezogen und bringt uns ein Stück „back to the roots“. Da bekanntlich zu viel Nachdenken ermüdet, schwingen wir unsere ausgeruhten Hinterteile wieder auf die Bikes und kurven nordwärts zurück auf Saint Florent. Heute ist unser letzter Tag hier im Norden. Wir nutzen den Abend zum Bummel entlang der Hafenmeile und versuchen, mit dem Fehlen der französischen Sprachkenntnisse, die Speisekarten der unzähligen kleinen Restaurants zu lesen. Wer hier Englisch sucht ist, fehl am Platz. „Veuillez excuser mon mauvais français, s’il vous plaît!“. Genüßlich klingen wir den Abend in einem romantischen Restaurant am Hafen aus und laufen am nächtlichen Strand zurück zum Hotel.
Tag IV: Die Sonne heizt bereits morgens schon wieder ordentlich auf, so dass wir beim Verzurren des Gepäcks auf den Maschinen, tüchtig ins Schwitzen kommen. Steffen fährt ohne Handschuhe, was zwar angenehm kühl aussieht, von der Sonne aber mit krebsroten Handrücken belohnt wird. Unser Ziel heute lautet Corte im Landesinneren. Für den Weg dorthin peilt Steffen wunderschöne Straßen an der Westküste an. Vorbei an L’îlg Rousse geht es durch Calvi in unzähligen Kurven bis nach Porto. Fahrerisches Können und Kondition ist bei zwei Meter breiter Straße und 35 °C auch heute wieder gefragt. Entlohnt wird der triefende Biker jedoch mit sagenhaften Blicken auf die roten Felsen von Scandola sowie der Schönheit des Meeres zwischen enormer Flora und Fauna. Nach der Mittagspause, im Schatten eines dicken Baumes am Strand, verlassen wir die mediterrane Klimazone und steigen auf zu den Höhen des Monte Cinto, der Gipfel Korsikas mit Bergen über 2000 m Höhe. Von 122 m über dem Meer auf knapp 2000 m und dies in jeder Variation von Kurven. Ein Hochgenuss des Motorradfahrens umrahmt von einzigartiger Schönheit des Landes. Durch die schweißnasse Kluft vernehmen wir am Col de Verghio angenehm kühle Temperaturen. In weiter Sicht sind schneebedeckte Gipfel zu erkennen. Etwas surreal mutet das Skigebiet an und ich staune nicht schlecht, als ein Pistenbulli neben der Straße zu entdecken ist. Seicht verlassen wir die Hochebene und passieren Kurve um Kurve riesige Wälder. Kilometer um Kilometer geht es über kleine Bergstraßen talwärts. Für Bikes mit kleinen Tanks sowie Supersportler sind die Straßen ungeeignet, denn die Wildnis der Natur sorgt für Steine, Risse und Verschmutzung der Fahrbahn. Auch mit kreuzenden Schweinen müssen wir stets rechnen. Ich habe 206 km auf der Uhr, als wir etwas erleichtert ein Dorf mit Tankstelle passieren. Die Supermoto unserer Truppe hat bereits auf dem Berg dankbar zwei Liter von Steffens Reserveflasche genuckelt. Wer hier ohne Tourgeist fährt sollte entweder über einen riesen Tank verfügen oder Ersatzbenzin mitführen. Weiter durch urige Dörfer mit freilebenden Ziegen, Schweinen und Rindern, vorbei am Lac de Calacuccia geht es über eine zwei Meter breite, in den Fels geschlagene Straße, immer tiefer ins Landesinnere. Deutlich spürbar die abnehmende Höhe und damit ansteigenden Temperaturen. Wir befinden uns in einer felsüberwuchernden Schlucht, durch welcher sich der kleine Fluss Golo schlängelt. Langsam begegnen uns wieder Menschen. Nach 242 Tageskilometern, einer Landschaft von maritim bis alpin, erreichen wir Corte, die heimliche Hauptstadt Korsikas. Das quirlige Treiben der Studentenstadt lassen wir hinter uns und beziehen Lager im Hotel Arena Lerefuge, welches abseits des Ortes am rauschenden Restonicafluss liegt. Hotels mit Abendessen sind auf Korsika unüblich. Um die hungernde Meute zu versorgen, engagiert sich Steffen und fährt schnell ins Zentrum, um Baguettes, Käse und Tomaten zu kaufen. Kurze Zeit später nehmen wir gemeinsam im schönen Garten der Anlage das Abendessen zu uns. Viele Kurven, die Konzentration auf Schlaglöcher und Tiere haben ihre Spuren hinterlassen, so dass die Nachtruhe spürbar nah ist. Jeder schöpft noch etwas Kraft, bevor morgen zur längsten Etappe in den Süden gestartet wird.
Tag V: Von Corte im nördlichen Drittel der Insel führt uns die Tour heute durch die Geburtsstadt Napoleons – Ajaccio, entlang der Küstenstadt Proparino ins bergige Sartène bevor wir am südlichen Ende Bonifacio erreichen. Die Länge der Etappe wird durch breite Straßen mit langen Geraden anspruchslos. Erlaubte 90 km/h auf Landstraßen und eine agile Gendarmerie zähmen uns zum konzentrationsarmen Dahinsuggeln. Munter werden wir schnell im Stadtverkehr von Ajaccio, welcher sich fern jeglicher Verkehrsregeln durch enge Straßen und Küstenpromenaden windet. Hinterrad an Hinterrad bugsiert Steffen unser Sixpack durch das Wuhling. „Blinker rechts, über den Bordstein hoch, Ständer runter – Absitzen, Pause!“. Unter dem Schatten eines Strohschirms genießen wir einen Cappuccino und dösen ein bisschen vor uns hin. In den aneinander reihenden Kneipen sitzen vereinzelt Gäste, Einheimische die scheinbar ihre Mittagspause verbringen sowie einige Touristen. Endlich ergibt sich die Gelegenheit und ich bitte Steffen die gefahrenen Touren in meine Korsikakarte einzuzeichnen. Ebenso verfolge ich interessiert, welche Stellen wir noch passieren. Trotz der vielen Fotos und dem Versuch mir Ortsnamen zu merken, fällt es schwer, Orte zuzuordnen und Gesehenes zu verarbeiten. Auch im Vorfeld habe ich mich scheinbar zu wenig mit der Insel beschäftigt, so dass ich Sehenswertes und Informatives erst im Nachhinein erfahre. Tasse leer, Bike an. Weiter geht es, in ellenlangen Geraden südwärts bis Bonifacio. Im schicken Hotel a Madonetta atmen wir nach kühlender Dusche auf und begeben uns gemeinschaftlich auf abendlicher Erkundungstour der Steilküstenstadt. Steffen navigiert zielsicher die „Schatzkammer von Bonifacio“ an, einem urig angelegten Gummibären- und Süßwarengeschäft – wahrlich ein Eldorado für Naschkatzen. In felsiger Höhle sind in vielen Fässern Gummibärenvariationen sowie Köstlichkeiten aus Schokolade zu bewundern. Allein die Gerüche, die maritime Dekoration sowie das schummrige Licht lassen ein jegliches Zeitgefühl verlieren. Tourgeist Steffen träumt freilich längst davon, einen solchen Keller zu Hause sein Eigen zu nennen. Nur seine Freundin könnte es dann schwer haben ihn dort heraus zu bekommen. Da es hier nur Ware gegen Bezahlung gibt und das Ersparte noch fürs Benzin benötigt wird, finden wir uns bald zurück auf der Hafenpromenade und gehen weiter stadtwärts. Im abendlichen Licht der Sonne breitet sich vor uns die Steilküste mit ihren atemberaubend schönen Felsen aus. Übers Meer ist Sardinien zu erkennen, welches von hier zwölf Kilometer entfernt liegt. Unser Weg führt uns vorbei an rustikal anmutenden Häusern, alten Baustils, welche eng aneinander stehen. Weder Prunk noch Reichtum ist in Sicht, aber mit liebevoller Hingabe zieren viele Blumen die vom Wetter gezeichneten Häuser. Zudem sind kleine Gassen mit vielen Kneipen besetzt und von Sauberkeit geprägt. Die Höhe, an welcher fjördartige Berge die Meerzungen berühren, ist unbeschreiblich. Im glutroten Sonnenuntergang genießen wir die Düfte von Orleander, Dill, Rosmarin und zahllosen wilden Kräutern sowie der Farbenbracht des wilden Mohn und Getreides im Hintergrund die verwitterten Häuser der Einheimischen.
Tag VI: Langsam neigt sich das Ende der Reise, denn schon geht es wieder nordwärts zu unserem letzten Punkt Aleria. „Au revoir“ du wunderschönes Bonifacio! Entlang der Küste geht es mit etwas Wehmut nach Porto-Vecchio und ab da durch die Region Alta Rocca ins bergig schmale Zonza. An einer wunderbar kleinen Pâtisserie pausieren wir bei Cappuccino, einem riesigen Baiser und idyllischem Blick auf das Tal. Begleitet wird unsere Rast durch das Läuten der alten Kirche, welches sich in weitläufige tiefe Wälder ausbreitet. Ausgeruht geht es weiter auf der bergig schmalen Straße in zahllosen Kurven hinab zur Küste. Wir erreichen unser Hotel L’Atrachjata in Aleria und verbringen den Nachmittag damit, unser Gepäck zu sortieren. Steffen ist derweil mit dem männlichen Teil der Gruppe nach Bastia aufgebrochen, um den Transporter samt Anhänger nach Aleria zu holen.
Tag VII: Auf unserem letzten Tourtag brechen wir nochmals ins Landesinnere auf. Die Hitze und die gefahrenen Kilometer lassen die Lust am Fahren langsam abklingen. Zudem verweigert der Benzinhahn der Supermoto den Dienst. Bereits hier würde die Mehrheit der Biker ein Bad im Mittelmeer bevorzugen. Aber strikt am Tourplan gehalten, peilt unser Tourgeist auch den letzten Gipfel an. Steffen fährt routiniert Kurve um Kurve. Ich habe bisher auch auf den vielen schlechtausgebauten Straßen nie verzagt, aber als wir heute eine Endurostrecke in Mitten der Berge anpeilen, vergeht mir das Lachen. Motorrad und Material werden auf der zwei Meter breiten Bergstraße mit Kies und Fels ganz schön beansprucht. Landschaftlich ist auch die letzte Tour sehr schön, wenn gleich schwer fassbar nach den vielen Eindrücken der letzten paar Tage. Fast wie in Trance fahre ich die letzten Kurven zurück zum Hotel. Etwas erschöpft sind wir wohl alle, als nachmittags die Motorräder mit Manneskraft auf den Anhänger bugsiert werden. Steffen hat die gesamte Tour toll geplant, kennt viele Aussichtpunkte und Geheimtipps. Leider sind die Eindrücke für die Mitreisenden (die dies ja alles zum ersten Mal sehen) manchmal so vielfältig und überwältigend, dass es schwer ist, seinem Elan immer zu folgen. Zum Ausklang, Abschied nehmen und Erholen nutzten wir den vier Kilometer entfernten Strand, um den plattgesessenen Hintern und die verspannten Schultern in den Wellen des Meeres zu lockern. Abends noch eine runde Pizza, bevor sich jeder der Packerei und Gepäckverstauung hingab. Morgen früh fünf Uhr geht es leider zurück nach Bastia und von dort mit der Fähre heimwärts.
Fazit der Reise: Urlaub? erlebnisreicher Abenteuerurlaub! Viele Eindrücke und viele Kurven für reiselustige Weltenbummler.
Nichts für Sonnenanbeter, Wellnessbedürftige und Faulenzer.
Anfänger oder Rennfahrer? Fahrerisches Können ist unbedingte Voraussetzung. Es gibt so gut wie keine Schilder vor den
serpentinähnlichen Kurven. Für Rennfahrer nicht geeignet, da die maximal erlaubte Höchstgeschwindigkeit 90 km/h beträgt und die Gendarmerie fleißig arbeitet. (Achtung vor Kühen und Kuhfladen
sowie Schweinen, welche nach jeder Kurve stehen können)
Enduro oder Supersportler? Vielfältig gut ausgebaute Straßen, aber dennoch für Supersportler, Chopper und Custombikes
ungeeignet. Mit Straßenmotorrädern gut zu fahren, weiche Federung und kleiner Kurvenradius von Vorteil. Bestens geeignet für Reiseenduros, Enduros und Supermotos.
Gepäck? Je nach Belieben Gepäckrolle oder Packtaschen auf jeden Fall solltet ihr euch bewusst sein, dass ihr alles auf dem
Bike transportiert und unnötigen Ballast daheim lassen solltet.
Sicherheit? Unterbringung und Reisemodalitäten über Steffen, klappt super. Zur Sicherung eurer Bikes ist abschließen
wichtig, also Zusatzschloss (am besten Kette) nicht vergessen.
Wetter?
Ende Mai: heiß und trocken.
Lederkombi- und Textilkombifahrer schwitzten gleichermaßen J
Hotel?
Sauber und ordentlich. Abendessen auf Selbstversorger Basis, sollte günstiger weise am Ende der Tour gleich eingekauft werden, dass erspart ein zusätzliches Losfahren nach Ankunft. Baguette, Käse
und Süßwaren sehr lecker und preiswert. Alkohol und Frischwaren etwas teurer.
Soziales?
Für den anpassungsfähigen Gruppenreisenden ein unvergesslich toller Urlaub, sehr empfehlenswert.
Ungeeignet für Eigenbrötler, Maulhelden und Besserwisser.
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